Ouljer Musek a.s.b.l.

Geschicht

vun 1904 - haut

Aal Foto en 1905

vu lënks no riets:

Hënnescht Rei: Welter J.P., Kuhn Nic, Welter Léon, Friederes Jos, Peter Alphonse, Wildgen Ernest, Freylinger Nicolas,

Zwét Rei: Kass Charles, Lahr Nic, Weber Théo, Weydert Nicolas, Schmit René, Wilgé Arthur, Raus Raymond, Kuhn Camille, Ernster Jean, Kuhn Ferdinand,

Eischt Rei: Weisgerber Ed., Peter Johann, Ney Albert, Kass J.P., Glauden J.P., Steffes J.P., Weber Johan, Wilgé Jos

Hundert Jahre - ein Menschenleben - ist sie alt; doch gesund und aktiv worum sie andere, ob jünger oder älter, beneiden. Seit hundert Jahren bringt die Musik- gesellschaft Olingen über die Dorfgemeinschaft hinaus ihren gesellschaftlichen und kulturellen Beitrag, spendet freiwillig ihren Mitgliedern und Zuhörern Freude und Trost.

Stetige Bereitschaft und überlegte Unternehmenslust ihres Vorstandes und der Musikanten haben sie jung und umworben gehalten.

Es war so schön als die Musikanten das erste Musikstück, den 'Fräschemarsch" probten, ich hätte die ganze Nacht zugehört', gestand gemäß Überlieferung, eine Zeitgenossin.

Spinnen wir den Faden seit der Gründung: kurz nach der Jahrhundertwende hatten einige junge Musikfreunde, Mitglieder des Olinger Gesangvereines, unter dem Impuls ihres Dirigenten Jacques Kass, die Idee eine Musikgesellschaft ins Leben zu rufen. Diese Idee wurde im Jahre 1904 Wirklichkeit.

1. Offizielles Foto

Die Gründungsmnitglieder waren:

Ernster Jean, Hoffmann Jean, Hoffmann Nicolas, Kass Jacques, Klemann Pierre, Lahr Jean-Pierre, Leonardy Nicolas, Petry Jean, Peter Alfons, Schmit François, Schmit Pierre, Weber Jean, Weber Pierre, Weisgerber Jean-Pierre, Weydert Jean, Wilgé Jos.

Als erster Präsident wurde Hoffmann Jean ernannt.

Da alle Idealisten waren, ließen sie sich nicht von den Anfangsschwierigkeiten erschrecken. Um die ersten finanziellen Hürden zu Überspringen, streckte das Gründungsmitglied Hoffmann Nic., großmüitig eine Summe von 4.000 Franken vor, die zusammen mit den Beiträgen der Mitglieder und der finanziellen Unterstützung der Familie Müller-Laval aus Schlob Betzdorf zur Anschaffung der Musikinstrumente diente; im Vergleich, die dicke Trommel kostete 90 Franken, das Honorar des Dirigenten für eine Probe wurde auf einen Taler (= 3 Franken und 15 Sous) festgesetzt, fehlte ein Musikant in der Probe, so mußte er 5 Sous bezahlen.

Die Instrumente wurden geliefert von der Firma Pierre Pütz aus Luxemburg, deren Inhaber ein Jahr Dirigent des Vereines blieb; Jacques Kass amtierte als Ersatzdirigent. "Jeden Tag ab sechs Uhr abends, wurde Probe gehalten. Die Musikanten brachten Petroleumlampen mit und probten stehend am Pult" überliefert uns ein älterer Musikant.

Bedingt durch den Wirbel des 1. Weltkrieges, entging die Gesellschaft nur knapp dem Zerfall, zu jenem Zeitpunkt bestand der Verein nur noch aus 6 Musikanten. Bald jedoch wurden die lückenhaften Reihen durch zwölf neue Musikliebhaber aufgefüllt und somit war die Zukunft der "Fanfare Olingen" weiter gesichert.

Dank der unermüdlichen Arbeit des Herrn Peter Alfons wurden die Neulinge in die Kunst der Blasmusik eingeweiht, so dab kurze Zeit nachher die Gesellschaft unter Leitung des Herrn Maggy ein erstes öffentliches Konzert in Roodt/ Syr geben konnte.

Am 18. Mai ihres 20ten Bestehungsjahres beging der Verein dann das Fest der ersten Fahnenweihe. An dieser Feier nahm die ganze Dorfgemeinschaft teil. Wie auf den Aufnahmen zu sehen ist, trugen alle Musiker während jener Epoche Mützen, denn bis zum Jahre 1949 mußte der Wunsch nach Uniformen zurückgestelit werden. Nach dem zweiten Weltrieg nahm unsere Musikgesellschaft ihre Tätigkeit wieder auf; unter dem mannigfaltigen Aktivitäen und Daten streichen wir folgende besonders hervor:

Pfingstdienstag, 22. Mai. 1945

Im zerstörten Echternach findet die Springprozession statt. Die Heimgekehrten hatten sich so gut es ging eingerichtet. Für sie.war die Teilnahme. Ehrensache. Aber werden auch Fremde aus der befreiten Heimat kommen? Wie kommt man nach Echternach un ter diesen Umständen? Aus den benachbarten Dörfern kamen viele zu Fuß, sie haben schon mehrmals die Springprozession am Leben erhalten. Andere benutzen das Fahrrad. Mit dem Zug gab es eigentlich nur eine einzige Moglichkeit: mit der Schmalspurbahn Luxemburg- Junglinster - Echternach, Fahrtüchtige Autos gab es nur wenige. Aber jedes andere Fuhrwerk war gut genug, um die verwüstete Abteistadt zu erreichen.

Ein pragnantes Beispiel wurde viele Jahre spater aus Olingen in luxemburgischer Sprache berichtet: Die Musikgesellschaft hatte den Hilferuf ernst genommen; in den Wochen vorher waren die Instrumente aus den Verstecken hervorgeholt worden und es wurde eifrig geprobt. In der Frühe des Pfingstdienstags wurde der Zettelmeyer-Traktor mit dem schweren Anhänger der Dreschmaschine beim Musikbau vorgefahren und Bänke aus dem Probesaal aufgeladen. Als erste bestiegen die Musikanten das Fuhrwerk, dann kamen die Erwachsenen und die Kinder; auch der Pfarrer war dabei. Über Betzdorf, Wecker, Biwer ging es nach Boudler und Bech. Bevor die Echternacher Hauptstraße auf Michelshof erreicht war, wurde eine Kaffeepause eingelegt. Von da ab wurde gebetet bis nach Echternach, das um halb neun erreicht wurde.

Sammelpunkt war vorden Überresten der alten Brücke. Dort wurden die Pilger in die Prozession eingereiht. Zum Sch!uss ging es nur langsamer weiter, weil die Prozession sich über die schmale; sechzigstufige Treppe zur Pfarrkirche zwangen musste.

Nachher wurde an der Sauer gepicknickt, und dann ging es am Fluss entlang nach Hause.

Am Sonntag, den 24. Juli 1949 fand bei schönstem Wetter ein Wiesenfest statt, wo folgende Stände errichtet wurden:

1. eine Bierschenke
2. ein großes und kleines Glücksrad
3. ein Glaserstand
4. ein Schokoladenstand
5. eine Schießbude
6. eine große Weinstube
7. ein großer Tanzboden

Während diesen Festivitäten wurden 4 Hektoliter Bier und 120 Flaschen Wein gezecht.

Hënnescht Rei vu lënks no riets:
Leonardy Jos, Wildgen Ernest, Freylinger Nicolas, Kuhn Franz, Hoffmann Jean,
Zwét Rei:
Weissgerber Edy, Wilgé Arthur, Schmit Rend, Kuhn Camille, Welter Aloyse, Peter Alphonse, Weber Theo, Kuhn Nicolas,

Eischt Rei:
Schmit Michel, Welter Jos, Ernster Jean, Schmit Jean, Lahr Nic, Kass Charles,Raus Raymond, Petry Jean

Am 28. August desselben Jahres wurde die Ziehung einer großen Geldlotterie veranstaltet.

Während des Jahres 1950 spendete der Verein dem Olinger Gesang eine Summe von 5.000 Franken zwecks Anschaffung einer neuen Orgel für die Pfarrkirche.

1954 beging die Gesellschaft das Jubiläum des 50ten Geburtstages. Ein Organisationskomitee, bestehend aus den Herren J.B. Rauen (Präsident), J.P. Neuen, Ed. Leonardy, Victor Dasbourg, Jean Hilger, Xénon Hoffmann, Albert Hoffmann und Eugène Ries hatte für Samstag, den 3. Juli und Sonntag, den 4. Juli zu einem feierlichen Programm geladen

Es wurden Konzerte gegeben von der Chorale Betzdorf, der Fanfare aus Junglinster, der Chorale aus Mensdorf und der Harmonie aus Burglinster. Die Gründungsmitglieder der Fanfare aus Mensdorf Peter Alphons und Ernster Jean wurden bei dieser Gelegenheit geehrt. Für ihre dreibigjährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet Lahr Nic., Welter Jos., Kuhn Nic., sowie unser letzte Präsident Schmit René.

Die Patenschaft für die im Jahre 1961 eingeweihte Fahne, welche von der Firma Galerie Moderne Grevenmacher gestiftet wurde, übernahmen die Dame Schmit-Weber und die Dame Schmit-Warnier, Herr Nicolas Léonardy-Gilbertz und Herr Charles Kass-Feltes.

Die Festlichkeiten vom 15ten und 16ten Juli wurden durch verschiedene Konzerte sowie durch ein Bal Populaire unter Zelt animiert. Am Nachmittag des 21en Fest- tages foigte auf den offiziellen Empfang ein feierlicher Umzug durch das ganze Dorf.

Folgende Vereine trugen verschiedene Konzerte vor:

Fanfare Canach;
Fanfare,,La Réunion" Hostert;
Orchestre: Monsieur Alphonse Bourg;
Harmonie Municipale Grevenmacher;
Sociéte Chorale Ste Cécile de Flaxweiler;
Société des Mandolinistes de Godberange;

In dem eigens für diese Gelegenheit umfabten Programmheft war unter anderem eine sehr interessante Genealogische Hauschronik von Olingen abgedruckt. Die Musikgesellschaft, unter der Präsidentschaft von Victor Dasbourg setzte sich aus 24 aktiven Musikern und 7 Schülern zusammen. Dirigent war Jaeger Jean-Pierre, mit Dirigent-Adjunkt Peter Alphonse. Detail Charles war Fahnenträger. Der weitere Vorstand der Musikgesellschaft bestand aus folgenden Mitgliedern:

Kuhn Nic, Schriftführer
Hoffrnann Emile, Kassierer
Lahr Nic, Beisitzender
Schmit René, Beisitzender
Konsbrück P., Beisitzender
Jung Joseph und Hoffmann Joseph waren Kassenrevisoren.

Am Fastnachsmontag, den 13. Februar zog eine Kavalkade durch das Dorf. Erwähnenswert ist auch noch, dab in der alljähriichen Generalversammiung Vom 9ten Januar eine Statutenabänderung von Art. 8, betreffs Neuwahl eines Teiles des Vorstandes einstimmig beschlossen wurde.
lm Jahre 1963 verlor die Gesellschaft krankheitshalber ihren langjährigen Dirigenten Jaeger Jean-Pierre (1946-1963) der leider ein Jahr später schon verschied.
Erwähnt sei auch der verdienstvolle Sekretär Kuhn Nic. der von 1946 bis zu seinem Tode im Jahre 1970 amtierte.
lm selben Jahr kaufte die Familie Nittler-Heyar aus Banzelt der Musikgesellschaft ein Saxophon-Alto.1972 wurden für langjährige Mitarbeit folgende Mitgbeder beschenkt:

für 60 Jahre Lahr Nic
f ür 50 Jahre Schmit René
für 30 Jahre Hoffrnann Erni, Jung Jos, Lahr Jules
für 25 Jahre Hoffrnann Jos sowie Schmit Erni
für 20 Jahre Schmit Armand und Schmit Roby

v.l.n.r.:
Scmit René, Welter Jos, Schmit Erny, HoffmannJos, Steffes Robert, Hoffmann Emile, Schintjen Jean, Schmit Armand, Lahr Nic, Schmit Robert

Weiterhin wurden geehrt Schintgen Jean für 10jährige Dirigentenarbeit sowie Steffes Roby für 10jähriges Präsidentenamt.

Im Laufe des Jahres wurden 5 "cornets" neue Musikinstrumente erstanden. Ein weiteres "Tuba" wurde von dem langjährigem Vorstandsmitglied und aktivem Musikanten Hoffmann Emile gestiftet. Im Jahre 1984 feierte die Fanfare Olingen voller Erregung und Stolz ihren 80jährigen Geburtstag.

Bei einer Feuerbrunst im Jahre 1978 im Hause des Sekretärs verbrannten verschiedene Unterlagen. Im Laufe desselben Jahres verabschiedet sich Nic Lahr, ältester aktiver Musikant (1908-1978) aus den Reihen der Gesellschaft. - 1980 wurden 25 neue Uniformen gekauft.

Hënnescht Rei v.l.n.r.

Hoffmann J.P., Peter René, Hoffmann Jos, Kuhn Nic,

Zwét Rei:
Belche Norbert, Jung Jos, Hoffmann Emile, Friederes Léon, Bauer Guillaume, Mellina Aloyse,

Eischt Rei:
Hoffmann François, Welter Jos, Léonardy Jos, Ernster Jean, Peter Alphonse, Peter Théophile, Lahr Nic, Schmit Erni, Schmit René, Lahr Jules

 

Bis 2011 wurden die Proben im zentral gelegenen Kulturzentrum mittwochs ab 20.00 Uhr abgehalten. Ältere Mitgbeder erinnern sich an früher:

"A Galessen" Anno 1904. lm alten Vereinsbau. "Die Proben fanden auf dem 1. Stockwerk stehend bei Petroleumlicht statt, weil das Erdgeschob dazu diente die landwirtschaftlichen Geräte der Genossenschaft unterzustellen. Mangels Beleuchtung verletzten sich zwei Musiker mehr oder weniger schwer beim Verlassen des Geräteschuppens worauf hin beschlossen wurde, die Proben bis auf weiteres in die Molkerei zu verlegen", weiß uns Herr Paul Meyers zu erzählen.

Hier herrschten unmögliche Zustande, das Dach war so undicht, das bei Regen keine trockene Stelle im Saal zu finden war. Einmal 1öste sich eine große Gipsplatte von der Decke, wobei fast ein Musikant erschlagen wurde. Hier herrschten unmögliche Zustande, das Dach war so undicht, das bei Regen keine trockene Stelle im Saal zu finden war. Einmal löste sich eine große Gipsplatte von der Decke, wobei fast ein Musikant erschlagen wurde

Unvergebliche Erinnerungen sind erhalten geblieben von Auslandsausflügen zum Rhein, nach Kitzbühl und nach St. Anton. Bei der Rückkehr von letzterem bot sich den Teilnehmern ein furchtbarer Anblick: Olingen stand nach einem furchtbarem Unwetter größtenteils unter Wasser.

"Land unter" in Olingen

 

Anno 1983: bei Gelegenheit der jahrlichen Generalversammiung wurde Herr Albert Klein, seit 1973 Dirigent, für seine bewahrte Arbeit geehrt.

Präsident war von 1992 bis 2006 Herr Meyers Paul. Sein Nachfolger ist Herr Raymond Lepasch. Bis 1997 leitete Herr Kieffer Pit die musikalische Geschicke der Musikgesellschaft. Von 1997 bis 2004 war Herr Armenzani Roger Dirigent! Von 2004 bis 2010 schwang Herr Jean-François GEORIS den Dirigentenstab! In Jahre 2002 und im Hinblick auf die Hundertjahrfeier leistete sich die Musik neue Uniformen; das offizielle Photo zum Galaconcert 2002 zeigt sie zum ersten Mal.

Falls sie noch mehr wissen wollen, wieso treten sie denn nicht einfach bei..?

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