d'Ouljer Millen
Geschichtleches
Im 13. Jahrh. besteht bereits die Olinger Mühle. " In Oldingen sunt ...duo prata in quibus molendinum esse deberet " .
1339 : Goubelo de Ramur, Propst von Luxemburg, und seine Frau Yda erklären, alles Gut, das Wyri von Berburg und seine Frau Juta in Olingen besitzen ( Mühle einbegriffen ) für 50 Pfund als Leben zu haben.
1582 : Drei Schöffen von Olingen bekennen, dem Haus und Schloss Contern Pfandschaft aus der Mühle zu Olingen schuldig zu sein, und zwar 1 Malter Weizen, 11 Kapaune und 19 Fastnachtshühner.
1583 : Oswald von Bellenhausen, Herr von Redlingen, überlässt den Eheleuten Peter Schauss aus Kampen und Agnes aus Brunsfeld, seine Mühle in Olingen in Erbpacht. Die Pächter sollen die Mühle wiederaufbauen, die der letzte Inhaber in Ruinen zurückgelassen hat. Jährliche Abgaben: zu Weihnachten 8 Malter Roggen und Weizen, 6 Papaune und ein Schwein, zu Fastnacht zwei Viertel Breimehl, zu Ostern ein Bock, 100 Eier und ein Kuchen von Sester Weizen, zu St,Johann von Weinachten ein Kuchen von einem Sester Weizen und ein Sester Wein für das Gericht und die Schöffen.
1679 : Pachtvertrag zwischen Georges de Ballonfeaux ( Ehegattin Anne Philippine de Scouville ) und Pierre Müller aus Barnich.
1687 : Vertrag zwischen Michel Dahm, Müller in Olingen, und Sonndag Reckingen aus Junglinster.
1691 : Notarsakt betreffend die Olinger Mühle zwischen Georges de Ballonfeaux - Anne Phil.de Scouville und Jacques Hinsdorf.
1693 : Der Müller heisst Claus (Clesgin). Aus dem Haus Cloos wurden sie mit dem Namen Müller bezeichnet. Die Müller waren auf der Olinger Mühle von 1690 bis 1705 und von 1705 bis 1720. -1694 : Olinger Weistum 1699 - 1702 : Die Mühle liefert jährlich 5 Sester Weizen an St.Maximin in Luxemburg.
1700 : Jakob Müller von Olingen pachtet vom Herrn de Bouille die Mühle für die Dauer von 15 Jahren. Abgaben: 4 Malter Korn, 1 1/2 Malter Weizen. Jakob Müller zeichnet mit dem Mühleneisen. Im selben Jahr verpfändet Jacques de Bouylle, Grundherr von Olingen, seine Mühle dem Lambert Rebardy, Advokat im Provinzialrat, und dessen Ehefrau Anne.Claire Pellot, für 220 Taler.
1704 wird als Müller " Müllers Claus " genannt.
1713 : Vertrag zwischen Mathias Kirch alias Theis aus Olingen und den Eheleuten Francois Veith - Susanna Roden aus Übersyren wegen Überlassen der Mühlenpacht.
1766 : Als Müller in Olingen wird Ferdinand Sand (um 1720-1789) genannt. Seine Frau hiess Anna Margarete Schwachten, welche möglicherweise von der Schwachtgesmühle stammte. Ihr Sohn Johann Sand, verheiratet mit Marie Erpelding (um 1730-1815) aus Budersberg, war Nachfolger in der Mühle. Die Mühle gehört dem Herrn Mohr von Waldt.
1768 : Ferdinand Sand und Johann, Vater und Sohn, haben von Nikolaus Schmit aus Olingen 20 Reichstaler geliehen. In der Stube der Mühlenwohnung befindet sich eine Steinnische mit der Jahreszahl 1773.
Die Müllerstochter Elisabeth Sand ( 1763 1847 ) heiratet 1787 Valentin Erpelding (1758-1805) aus der Rodenborner Mühle. Sie bekamen 7 Kinder, von denen der älteste Sohn Nikolaus Erpelding (1788-1871) im Jahre 1812 Madeleine Rischette, Tochter der Eheleute Nicolas Rischette - Marie Jungers aus Eschweiler (Rodenbourg) später Junglinster wohnhaft, heiratete. Nikolaus Erpelding, der lange Jahre Bürgermeister der Gemeinde Betzdorf war, erbaute unweit der Mühle um 1824 einen Bauernhof, der "Neumillesch" genannt wurde.
Die Mühle selber mit dem Hausnamen"Aalmillesch" wurde von nun an durch den Bruder Pierre Erpelding (1795-1852), der in 1. Ehe Ange Scharff aus Olingen und in 2.Ehe Anna Haag aus Eschweiler geheiratet hatte, bewirtschaftet.
1824 : Nach dem Katasterplan besteht die Mühle aus einem grösseren Gebäude mit dem Mühlrad längs des Mühlenkanals und einem kleinen Gebäude, das oberhalb in einem Abstand von ein paar Metern über den Mühlenkanal erbaut war. Besitzer ist Charles de Reinach, Baron, wohnhaft in Hirtzbach.
Nachdem Pierre Erpelding bereits 1826 nach Ehnen verzogen war und später (um 1850 ) in Fentingen, wahrscheinlich als Müllersknecht, tätig war, wurde die Olinger Mühle vom Neumilleschhaus weiterhin bedient.
Hier war Nikolaus Erpelding ( 1814 - 1881), der 1842 Marie Streng aus Biwer geheiratet hatte, Nachfolger geworden. Er amtierte eine Zeitlang als Bürgermeister.
1873 . Besitzer der Mühle wird Vicomte Frédéric-Adolphe-Louis-Emilien de Salignac-Fénélon aus Paris. Aber schon zwei Jahre später (1875) erwirbt Jean-Pierre Wolff die Mühle.
1882 : Jacques Müller , gebürtig von der Brüchermühle bei Contern, wird Mühlenbesitzer. Seine Eltern sind Johann Müller und Josephine Leuck.
1903 : Zeitungsmeldung: " In der Nacht zum 3. August brach Feuer in der Mühle aus. Die Maschinen und Teil der Getreidevorräte sind verbrannt." Der versicherte Schaden belief sich auf ca. 3 500 F. Man mutmasst, dass eine eiserne Welle, die sich in einem hölzernen Lager dreht, das Holz entzündete."
1904 : Die Mühle ist in Betrieb und wird von Johann Müller bedient.
1905 : Michel Leuck, der aus Altwies (wahrscheinlich Heinrichsmühle) kommt, übernimmt den Mühlenbetrieb. Wegen eines Rückenleidens gibt er das Müllerhandwerk auf, verkauft die Mühle und verzieht nach Eisenborn.
1912 : Neuer Eigentümer wird Valentin Müller, wohnhaft in Scheuermühle-Spahn bei Wittlich, später in Olingen.
1917 : Das dreijährige Enkelkind des Müllers fiel in den Mühlenteich und ertrank. In der Weihnachtsnacht wurden sämtliche Treibriemen der Mühle gestohlen.
1918 : Zwansgversteigerung der Mühle von Olingen auf Ersuchen der Eheleute Michel Leuck und Katharina Altenhofen aus Eisenborn sowie des Notars Joseph Altwies aus Junglinster. Das gesamte Anwesen mit einer Gesamtfläche von 63,55 Ar ging über in den Besitz der Eheleute Jean-Baptiste Frieden - Madeleine Bastian, welche von der Gostingermühle kamen.
1930 : Der Mühlenbetrieb wird von den Gebrüdern Pierre und Jean-Pierre Weiller erworben. Aber schon 1931 ist Notar Philippe Dupont aus Junglinster Eiegntümer, der ein Jahr darauf den Betrieb an Paul Neises-Schneeberger verkauft.
1937 : Die Eheleute Joseph Welter (1900-1974) aus Olingen und Margerite Feyereisen (1904-1970) aus Tüntingen, welche 1930 heirateten, erwerben die Mühle und bewirtschaften sie als echte Müllersleute.
Der Zweite Weltkrieg (1939-1945) gibt der Mühle eine erneute Daseinsberechtigung im Interesse sowohl der Hilfe für hungrige Menschen als auch der Unterstützung von Wehrdienstverweigerern (Refraktäre). ein junger Zwangseingezogener aus Oberanven wurde von den patriotischen Müllersleuten 9 Monate lang in der Mühle versteckt. Viel Mehl brachte man auf Umwegen in mit Gips getarnten Tüten zu den Refraktären in die Differdinger Galerien im "Hondsbësch". So tat die Olinger Mühle dank edler Müllersleute in den letzten Jahren ihrer vielhundertjährigen Geschichte ein grosses Werk der Menschlichkeit.
Nach dem Krieg (1945) standen die Mühlenräder für immer still. Der Walzenstuhl, die Mühlsteine, die Siebe und die Elevatoren hatten ausgedient. Die Turbine trieb noch den Dynamo, bis um 1950 das Haus an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wurde. Die Gemeinde erwrab das Wasserrecht, um zwecks Regulierung der Syr zur Vermeidung von Überschwemmungen die Schleuse zu entfernen und den Mühlenkanal aufzufüllen.
Die Mühlenwohnung ist vom Rentner Nicolas Haas bewohnt. Besitzer des Mühlenanwesens sind die Geschwister ist Emile und Rosalie Feyereisen welche ein neuerbautes Haus neben der Mühle bewohnen. Die alte Muehle wurde abgerissen! Nur der Geräteschuppen blieb stehen! Er ist im Moment im Umbau (2014).
Rosalie Feyereisen verstarb 1998 so dass jetzt Emile Feyereisen alleine hier wohnt. Emile Feyereisen verstarb im Jahre 2010! Die Gemeinde erwarb das Haus und baute es zu einem Kultursaal für die Olinger Vereine um! Unsere Musikgesellschaft hat in der neuen Mühle nun auch einen Probesaal. Einzig der Mühlstein erinnert heute noch an die alte Olinger Mühle!
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* (Quelle: Die Mühlen des Luxemburger Landes von
Emile Erpelding
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